Emotionaler Höhepunkt auf dem Delm erwartet

Wenn am Samstag der Oberliga-Meister und Landespokalsieger vom SV Beckdorf ein letztes Mal vor heimischem Publikum aufläuft, wird die HSG Schwanewede/Neuenkirchen nicht nur Zaungast spielen wollen.

Bereits zwei Mal in dieser Saison unterlagen die Gäste nämlich den Beckdorfern. Dabei hatten sie im Ligaspiel kurz vor dem Weihnachtsfest eine komfortable Führung erzielt. Doch wie verwandelt kam der künftige Meister aus der Kabine und Hesslein, Schmidt, Clemens und Scholz führten Beckdorf zum sicheren Sieg.

Im Pokalfinale dann der nächste Kampf. Hier behielt Beckdorf das gesamte Spiel über die Kontrolle und stemmte am Ende des Tages die Trophäe in den Himmel.
Das Aufeinandertreffen beider Teams gleicht einen Spieltag vor Ende der Saison allerdings eher einem Versehrtentreffen. Auf Schwanewedes Seite werden Regisseur Matthias Ruckh und Kapitän Mirko Ahrens fehlen. Ahrens zog sich im letzten Spiel gegen den Elsflether TB einen komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch zu, worauf die Partie abgebrochen werden musste.

Auf Beckdorfer Seite fallen mit Rudolphi, Hesslein, Murray, Krohn, Clemens, Kahrs, Schmidt und Zjezdzalka gleich acht Spieler aus. Ob Christian Jansen nach seinem grippalen Infekt wieder mitwirken kann, bleibt abzuwarten. Verteidigen wollen die Hausherren dennoch die unglaubliche Serie von 30 Siegen in Folge. „Und dafür werden sich die anderen Spieler zerreißen“, weiß SVB-Coach Daniel Untermann, „vor allem, weil jeder der Abgänger sich noch einmal vor diesem grandiosen Publikum präsentieren wollen wird.“

Es ist der Samstag der großen Abschiede und wahrscheinlich auch der Emotionen. Kapitän Henning Scholz zieht es nach Norderstedt, Regisseur Maris Versakovs sucht eine neue Herausforderung, Benjamin Murray hängt die Handballschuhe nun offiziell an den Nagel, Dennis Zjezdzalka will sich auf die berufliche Laufbahn konzentrieren, Arturs Kugis wollte auch im zweiten Anlauf in Beckdorf der Durchbruch nicht gelingen, Kristof Krohn wurde bereits nach Portugal verabschiedet.

„Ganz tolle Menschen, die die Geschichte des SV Beckdorf mitgeschrieben haben. Die einen über viele Jahre, die anderen nur einen kurzen Zeitraum, aber alle mit heißem Herzen für den Club.“, weiß Untermann zu beurteilen, „aber einer wird sicherlich auf ewig einer der Helden der Fans bleiben und für reichlich Taschentuchalarm am Samstag sorgen“. Die Rede ist von Vereinsikone Stefan Völkers, der mit nun fast 37 Jahren in den sportlichen Ruhestand geht. „Wer das verpasst, ist selber schuld. Nicht jeden Tag geht eine lebende Legende. Ich als Trainer bin sehr dankbar, dass ich dieses Jahr mit Stefan gemeinsam begehen konnte. Ein absoluter Profi und feiner Kerl.“, so der ebenfalls scheidende Trainer.

Bereits ab 18.00 Uhr öffnet der Bier- und Grillstand vor der Halle, um 19 Uhr werden verdiente Mitglieder geehrt, bevor es dann zum finalen Heimanpfiff um 19.30 Uhr kommt. Im Anschluss an das Spiel werden dann die Abgänge geehrt, bevor es dann zur Party kommt. Es ist angerichtet in Beckdorf – ein letztes Mal Meister, ein letztes Mal Pokalsieger, ein letztes Mal Aufstiegshelden, bevor es dann nach der Sommerpause wieder heißt: Willkommen in der 3. Bundesliga.

Meisterhandballer geben sich keine Blöße
H2: Beckdorfs letzter Strohhalm

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